„Lebt alle wie ein Herz und eine Seele zusammen und ehrt gegenseitig in euch Gott; denn jeder von euch ist sein Tempel geworden.“
Was bedeutet dieser zentrale Satz aus der Regel unseres Ordensvaters Augustinus für ein Leben in der Gemeinschaft der Augustiner? Wie wird er verwirklicht und wo konkretisiert sich dies in den Schönheiten und Herausforderungen des täglichen Zusammenlebens und -arbeitens? Sich darüber auszutauschen und – wichtiger – etwas davon in leibhaftige Erfahrung zu bringen, war der Sinn eines Wochenendes, das vier junge Männer, die an unserer Gemeinschaft Interesse haben, vom 22. bis 24. März 2019 in Maria Eich verbracht haben.
Im Mitleben und Mitbeten des Stundengebetes mit den Brüdern hier und einigen jüngeren Mitbrüdern aus anderen Konventen, in Gesprächen über die Lebensweise der Augustiner, beim gemeinsamen Essen und Rekreieren und nicht zuletzt bei einer Wanderung mit Abschnitten aus unserer Ordensregel wurde augustinisches Leben greifbar – und damit, wie wir Augustiner hoffen und unserem Ordensvater gerne glauben, etwas von der Gemeinschaft mit Gott, um derentwillen wir Augustiner uns zusammengeschlossen haben und auf die hin wir unterwegs sind.
In der sonntäglichen Messfeier legte Br. Marcel, letztes Jahr zum Diakon geweiht, die Lesung von der Offenbarung Gottes im brennenden Dornbusch (Ex 3) aus und machte so hellhörig für die Stimme Gottes, der auch in unserer Zeit seinen Namen ‚Ich-bin‘ zu uns spricht und uns in die Freiheit führt, wie er sein Eigentumsvolk aus der Sklaverei Ägyptens geführt hat.
Dass dieses Wochenende den Interessenten gute Einblicke in unsere Gemeinschaft und den einen oder anderen Gedanken für die Suche nach ihrem Weg zu Gott mitgegeben hat, hoffen wir. Dass es für uns Augustiner bereichernd ist, unser Leben immer wieder gemeinsamen im „Spiegel“ unserer Regel zu betrachten, das haben wir erfahren. Denn mit dem Programm, das uns unser Ordensvater mit auf den Weg gibt, mit dem Ehren Gottes, wird man so schnell nicht fertig.