20.3.2018

Vortrag: „Der Mönchsbischof Augustinus“

Am Hochfest des hl. Joseph, des Protektors des Augustiner­ordens, fand die Reihe von Vorträgen zu Augustinus und dem Augustiner­orden ihre Fort­setzung. Dr. Andreas E. J. Grote, Leiter der Redaktion des Augustinus-Lexikons am Zentrum für Augustinus­forschung in Würzburg, referierte über den Mönchs­bischof Augustinus und sein neuartiges Konzept von Kloster und Seelsorge.

Anschaulich schilderte der Referent zunächst Augustins eigenen monastischen Weg, der ihn über den gescheiterten Versuch einer Philo­sophen­gemeinschaft zum eher beschaulichen Gemeinschafts­leben in Augustins Geburtsort Thagaste und das Gartenkloster in Hippo regius schließlich zum Klerikerkloster im dortigen Bischofshaus führte. Eine Übersicht über die verschiedenen „Mönchs­land­schaften“ der Spätantike machte die Charakteristik des augustinischen Mönchs­ideal auf den Spuren der Apostelgeschichte – „ein Herz und eine Seele“ (Apg 4,32) auf dem Weg zu Gott zu sein – deutlich: Da für Augustinus die Liebe im Zentrum seines Denkens steht, ist nicht der totale Rückzug aus der Welt die beste Form des asketischen Lebens, sondern eine Verbindung von Askese und der dienenden Zuwendung zum Nächsten. Erläuterungen zur Verfasser­schaft der unter dem Namen Augustins überlieferten Kloster­regeln rundeten den ebenso anspruchs­vollen wie anschaulichen Vortrag ab.

Im Anschluss ergriff P. Provinzial Alfons das Wort, um eine neue Veröffentlichung in der Reihe „Cassiciacum – Forschungen über Augustinus und den Augustiner­orden“ vorzustellen: die dritte Auflage von P. Adolar Zumkellers Standard­werk zum „Mönchtum des hl. Augustinus“. Der 1950 erstmals erschienene, aber nach wie vor unverzicht­bare Klassiker aus der Feder unseres Mitbruders wurde von Andreas E. J. Grote umfassend bearbeitet und mit einem Nachwort versehen, das den aktuellen Forschungs­stand wiedergibt. P. Alfons dankte Herrn Dr. Grote und seiner Frau Dr. Carolin Oser-Grote, der Leiterin der Bibliotheca Augustinana in Würzburg, für die große Mühe, die die beiden in den letzten Jahren aufgewendet haben, um dieses Werk in zeitgemäßer Form wieder verfügbar zu machen. Mit einer Begegnung in den Räumen der Kuratie und des Klosters klang der Abend aus.

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