24.4.2023

Segnung des neuen Grabmals

Am 3. Sonntag der Osterzeit, 23. April 2023, wurde das wenige Wochen zuvor aufgestellte Grabmal der Augustiner von Maria Eich auf dem Friedhof in Planegg feierlich gesegnet.

Zu Beginn der nachmittäglichen Feier stellte Prior P. Christian die Hintergründe der Errichtung des neuen Grabmals dar. Als die Augustiner 1953 nach Maria Eich kamen, war – so sagt es die Klosterchronik – bald auch geplant, dort eine Grabstätte für die verstorbenen Brüder zu schaffen. Als P. Bernward Hartmann im Januar 1964 verstarb, waren diese Pläne freilich noch nicht gediehen, sodass die Beisetzung auf dem Friedhof Planegg an der Stelle des jetzt neugestalteten Grabes am Eingang von der Fürstenrieder Straße aus erfolgte und dort eine Grabstätte für ihn und die ihm folgenden Brüder angelegt wurde.

Als diese Grabstätte nach vier erfolgten Bestattungen belegt war, wurde 1970 eine zweite Grabstätte im Innern des Friedhofs erworben, in der drei Brüder bestattet wurden. In den Jahren 2012, 2014 und 2016 wurden weitere Brüder – nun wieder in der ersten Grabstelle – beigesetzt. Damit war der Platz auf dem alten Grabstein erschöpft.

Da im Jahr 2018 zudem die Ruhezeiten für das zwischenzeitlich notwendige zweite Grab endete, reifte der Entschluss, am Ort des ersten Grabes unter Hinzunahme des leeren Nachbargrabes ein neues Grabmal zu errichten und dort auch die Namen der im zweiten, nun aufgelassenen Grab bestatteten Brüder anzubringen. Zudem sollte genügend Raum für zukünftige Bestattungen geschaffen werden.

Nach langen Planungen und Überlegungen wurde das neue Grabmal im März 2023 errichtet und konnte nun gesegnet werden. P. Christian sprach das Segensgebet über das Grab, anschließend erfolgte die Segnung des Weihwassers, mit dem dann die Weihwasserstele befüllt und das Grab besprengt wurde. Ebenso wurde das Licht, das künftig am Grab brennen wird, entzündet, bevor der auf dem Friedhof Planegg beigesetzten Brüder namentlich gedacht wurde.  

Für das Konzept und die künstlerische Gestaltung des Grabmals zeichnete Sebastian Mayrhofer, Kaufbeuren, verantwortlich; die Steinmetzarbeiten erfolgten durch Herrn Alfred Neumann, ebenfalls Kaufbeuren. Architekt Clemens Pollok, Weßling, begleitete das Projekt.

Das Grabmal besteht aus drei Elementen: einer Sitzgelegenheit, Namenssteinen und einem offenen Buch. Die Sitzgelegenheit lädt zum Verweilen und Ruhen ein, wie die Besucher es von der Lichtung rund um die Gnadenkapelle in Maria Eich gewohnt sind.  Im rechten Winkel zur Sitzgelegenheit sind zwei Steinplatten übereinandergeschichtet, auf deren Längsseite – der Grablege zugewandt – die Namen der verstorbenen Augustiner aufgeführt sind. Die Schichtung erlaubt, das Grabmal in der Höhe um eine weitere Platte zu ergänzen, wenn nach Jahrzehnten die beschrifteten Flächen nicht mehr ausreichen sollten. Die dafür vorgesehene Platte wird bis zu ihrer Verwendung im Garten des Augustinerklosters als Memento mori aufgestellt.

Das offene Buch bildet das Gegenüber zum geöffneten Winkel der Steinplatten. Es verweist auf das Ordenswappen der Augustiner: ein vom Pfeil der Liebe durchbohrtes Herz über einem offenen Buch. Ein eingraviertes Relief – ähnlich einem Kardiogramm – zeigt die mit modernen Techniken im Nachgang messbare Vitalität der historischen Eiche von Maria Eich vor ihrem Absterben nach dem Blitzschlag im Jahre 1805. Das so entstehende Geviert verbindet die beiden Grabstellen und umschließt die neue Grablege. Diese ist als Wiesenfläche ausgebildet.

Die davor aufgestellte Stele mit Weihwasser und Licht verweist auf den Glauben der Christen an die Auferstehung. Im Tod soll sich vollenden, was in der Taufe begonnen hat: Wer mit Christus in der Taufe mitgestorben ist, wird auch mit auferstehen, und Christus wird ihm ewiges Licht sein.

In der ersten Zeit wird eine Infotafel am Grab über das Konzept informieren und so dazu beitragen, die Botschaft des Grabmals zu erschließen.

Als Stein wurde ein regionaler grauer Sandstein gewählt, der Grüntenstein. Er ist der einzige graue Sandstein im bayerischen Raum. Dieser Stein wurde bereits bei der Fassung des Türbogens zur Gnadenkapelle von Maria Eich genutzt und stellt somit eine Verbindung zwischen den beiden Orten, Wirkungsstätte und Grablege, her. Die Steinplatten werden auf Eichenhölzern als Distanzhaltern gelagert, auch die Stele mit Weihwasser und Licht besteht aus Eichenholz und Grüntenstein.

Der Augustinerkonvent Maria Eich nimmt die Segnung des Grabmals zum Anlass, allen herzlich zu danken, die zu seiner Ermöglichung beigetragen haben: Neben den obengenannten  Ausführenden gilt der Dank dem Gemeinderat Planegg für die Genehmigung sowie allen, die durch ihre Spende zur Finanzierung beigetragen haben. Vergelt’s Gott!

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