Das Kloster Maria Eich stellt zusammen mit den Kooperationspartnern den Klosterwald auf der Landesgartenschau vor
Wer den Wald rund um die Gnadenkapelle Maria Eich betritt, sieht und spürt schnell seine Besonderheit. Keine eintönige Forstkultur, sondern eine fast urwaldartige Vielfalt mit Hainbuchen und vor allem uralten, knorrigen Eichen umgibt das Marienheiligtum.
Jahrhundertelang genossen Eichen in den Wäldern rund um München wegen ihres stabilen Holzes und ihrer nahrhaften Früchte fürstlichen Schutz. Da sich die Waldnutzung im Laufe der Zeit stark verändert hat, findet man heute nur noch wenige Relikte dieser alten Eichenwälder. Hier im Wald um Maria Eich ist die Vergangenheit noch lebendig. Teils absterbende, vereinzelt auch bereits tote, bis zu 300 Jahre alte Methusalem-Eichen zeugen von einer historischen Wald-Weide-Nutzung und bieten nicht nur uns menschlichen Besuchern ein besonderes Naturerlebnis. Sie sind vor allem Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, in einer Fülle, wie man sie heute kaum noch findet.
Die ältesten noch lebenden Eichen waren einst Keimlinge, als um 1710 eine in den Hohlraum einer Eiche gestellte Muttergottesstatue den Grundstein für den Wallfahrtsort legte. Heute sind die Schösslinge von damals altehrwürdige Baumveteranen und unersetzlicher Jungbrunnen für eine erstaunliche Waldartenvielfalt. In Baumhöhlen ziehen Spechte, Dohlen, Käuze und Fledermäuse ihre Nachkommen auf. Im lichten Baumunterwuchs brütet der scheue Waldlaubsänger. Die wahre Vielfalt bleibt den Besuchern jedoch verborgen. Unzählige Insektenarten und eine große Zahl an Pilzen finden an Rinde, Holz, Blättern und Früchten Lebensräume und Fortpflanzungsstätten.
Im und am alten und toten Holz der Bäume des Klosterwalds leben hunderte Käferarten. Manche sind kleiner als ein Stecknadelkopf, andere wie der seltene Eremit (Osmoderma eremita) werden bis zu 4 cm groß. Die Mehrzahl der bislang nachgewiesenen Käfer ist in Bayerns Wäldern und Forsten noch verbreitet und ungefährdet, mindestens acht Arten sind jedoch wahre Raritäten. Man findet sie nur in sehr alten Wäldern und echten Urwäldern. Da alte Wälder in Deutschland nur noch verinselt existieren, sind diese Arten stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht wie der Schwarzbraune Kurzschröter (Aesalus scarabaeoides), Deutschlands seltenste Hirschkäferart.
2014 gründete sich eine Projektallianz zum Schutz des ca. 29 Hektar umfassenden Klosterwaldes: die Eigentümer Bayerische Staatsforsten, Wallfahrtskuratie und Augustinerkloster Maria Eich zusammen mit den Fachstellen des Landkreises München, der Gemeinde Planegg und der Forstabteilung des Erzbischöflichen Ordinariates München.