Am Sonntag, 25. Juni 2023, feierte der Augustinerkonvent Maria Eich mit etwa 400 Gläubigen sein 70. Jubiläum mit einem Festgottesdienst am Freialtar. Pünktlich zum Jubiläum konnte auch der Abschluss der Generalsanierung der Klostergebäude begangen werden. Die Einweihung der renovierten bzw. neuerrichteten Räume des Klosters wurde mit der Segnung der neuen Hauskapelle und des gesamten Klosters am Vortag im Kreis der Ordensfamilie vorgenommen.
Dem sonntäglichen Festgottesdienst stand der Prior des Konventes P. Christian vor; der eigentlich vorgesehene Zelebrant, der Provinzial der deutschen Augustinerprovinz P. Lukas, war aus gesundheitlichen Gründen verhindert. P. Alfred und P. Felix konzelebrierten; Mitbrüder aus unserem Kloster in Würzburg feierten den Gottesdienst mit. Als Vertreter der Erzdiözese München und Freising waren der Ordensreferent Domkapitel Geistlicher Rat Hans-Georg Platschek und Finanzdirektor Markus Reif zugegen. Es spielte die Blasmusik Schöngeising.
Glaubensweitergabe, so der Provinzial in seiner Predigt, die an seiner Statt Provinzrat P. Alfons vortrug, ereigne sich wesentlich dadurch, dass die Menschen einander von ihren Erfahrungen berichteten. Dies sei kein Selbstzweck, sondern habe den Sinn, dass „es gegen das angeht, was Menschen eng und klein machen kann: die Furcht. Drei Mal sagt Jesus heute im Evangelium: Fürchtet Euch nicht! Fürchtet Euch nicht vor denen, die Euch wortlos und stumm machen wollen. Fürchtet Euch nicht vor denen, die Euch Eure Erzählungen und Geschichten rauben wollen. Sprecht! Fürchtet Euch nicht vor den Zerstörern die alles und alle klein machen wollen. Es gibt eine Kraft, die stärker ist als die Macht, die nur Vernichtung will. Fürchtet Euch nicht, denn Ihr seid wertvoll!“ Maria Eich sei ein Ort, an dem viele Menschen das in den vergangenen sieben Jahrzehnten erfahren hätten.
Vor 70 Jahren, als die Augustiner nach Maria Eich gekommen sind, so P. Lukas, sei nach Nazi-Herrschaft und Krieg eine Zeit des Aufbruchs gewesen. Nun gelte es, ebenso in die Zukunft zu schauen. Die nun abgeschlossene Sanierung des Klosters mache deutlich, „dass wir für Zukunft stehen und uns nicht bange machen lassen“. Auch jetzt gelte das Wort Jesu: Fürchtet Euch nicht! „Darum brauchen wir diesen Ort. Darum brauchen wir diese Gemeinschaft, um immer wieder zu erfahren, dass es gut tut, miteinander zu glauben, zu beten und zu singen. Darum tut es gut diesen Ort, Maria Eich, mit Leben zu füllen.“
Am Ende des Gottesdienstes dankte P. Felix allen, die das Kloster in den letzten Jahren – v. a. im Hinblick auf die nun abgeschlossene Sanierung der Klostergebäude – unterstützt haben, darunter die Erzdiözese München und Freising, die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung und die Gemeinde Planegg, die durch ihren 1. Bürgermeister Herrn Hermann Nafziger vertreten war.
Ein anschließendes Beisammensein im Innenhof des Klosters bot die Gelegenheit, weiteren Unterstützern auch persönlich den Dank auszusprechen.
Am 1. Juli bestand dann die Möglichkeit, die renovierten Klostergebäude zu besichtigen. Mehrere hundert Interessierte nutzten die Gelegenheit und ließen sich von den Brüdern und dem für die Renovierung zuständigen Architekten Clemens Pollok den ganzen Tag über durch das Kloster führen.