Eine kleine Gruppe reiste vom 10. bis 17. Juni nach Umbrien und in die Toskana, um an historischen, und sehr lebendigen Orten, Augustinische Spiritualität kennen zu lernen und vielleicht so manche Querverbindung zu Maria Eich zu erkennen.
Mit dem Kleinbus fuhren wir direkt nach Cascia in der Provinz Perugia. Jenen kleinen Wallfahrtsort der Heimat, Wirkungsstätte und zentraler Wallfahrtsort der Heiligen Rita war und ist. In der imposanten und bunten Basilika, die um ihren Glassarg herum in den 1940er Jahren gebaut wurde, ruhen auch die Gebeine des Seligen Simon Fidati sowie der engagierten Seligen Maria Theresa Fasce. Ihre derzeitige Nachfolgerin im Amt der Mutter Oberin des Augustinerinnen Klosters von Cascia schilderte uns den Alltag sowie die aktuellen Herausforderungen und gab uns dabei einen spannenden Einblick in das seelsorgliche Wirken der 22 Klausurschwestern der Hl. Rita.
Bei einem wunderschön schattigen Waldspaziergang auf dem Höhenweg nach Roccaporena kamen wir Rita ganz nah. In ihrem Geburtsort besuchten wir sowohl das Wohnhaus ihrer Eltern als auch ihr eigenes Haus. Wir sangen in der Kirche ihrer Eheschließung und wir bestiegen den Scoglio, einen ca. 120 Meter hohen Felssporn, auf den sich die Hl. Rita oft zum Gebet zurückzog.
Für einen Kurzbesuch fuhren wir weiter nach Montefalco und besuchten dort die Heilige Klara vom Kreuz, eine ebenfalls heiliggesprochene Augustinerin des 13. Jahrhunderts. In Sw. Cristina hatten wir eine lebendige und lebensfrohe Führerin, die uns sehr zeitgemäß und tief, die Spiritualität, das Leben und die Orte der Hl. Klara nahebrachte.
Nach einem leckeren Mittagessen besuchten wir noch den Hl. Franziskus in Assisi, bevor wir Umbrien verließen und tief in das Sieneser Land der wunderschönen Toskana vordrangen.
San Gimignano erwartete uns mit seinen mächtigen Geschlechtertürmen, einem herzlichen Empfang im Internationalen Konvent der Augustiner und einem erfrischenden Gin Tonic. Nachdem wir uns die Biografie des Hl. Augustinus in Erinnerung gerufen hatten, bestaunten wir die farbenprächtigen Fresken des Benozzo Gozzoli. Leider sind diese durch die klimatischen Veränderungen beschädigt und daher nur eingeschränkt zu besichtigen.
Am Samstag machten wir einen Ausflug: wir besuchten kurz die imposante Festung Monteriggioni, bevor wir in die Stille und beschauliche Erhabenheit der Eremitage Lecceto eintauchten. Seit 2013 lebt dort eine deutsche ehemalige Hebamme als Sw. Stefanie. Sie freute sich, dass wieder einmal eine deutsche Gruppe zu Besuch, Gebet und Mittagessen bei ihnen einkehrt. Am Nachmittag besuchten wir Sienas reich ausgestatteten Dom, seine muschelförmige Piazza und verloren uns in den touristischen Gassen. Ein Gebet am Grab der Hl. Katharina durfte aber auch nicht fehlen.
Die Schönheit des Weltkulturerbes sowie die Attraktionen des mittelalterlichen Festivals „Messi di San Gimignano” ließen uns schnell wieder heimkehren und die Gastfreundlichkeit der Brüder genießen. Das abendliche Eis beim kaum angefochtenen Weltmeister Dondoli beschloss die gefüllten Tage.
Vieles haben wir in diesen sieben Tagen erlebt, erfahren und geteilt. Nach sieben vollen Tagen, über 2000 km im Kleinbus und himmlischen Genüssen schlossen wir unsere kleine Wallfahrt am Wallfahrtsort Maria Eich ab.