Maria Eich

Förderung von Altbäumen um Maria Eich

Der Forstbetrieb München der Bayerischen Staatsforsten führte im Januar/Februar 2023 eine Durchforstung im Klosterwald Maria Eich durch.

Methusalem-Eiche im Klosterwald. Ziel der vorgenommenen Maßnahmen war es, Eichen so zu fördern, dass auch sie die Mächtigkeit der jetzigen wertvollen Altbäume erreichen.

Das Kloster „Maria Eich“ ist nicht nur ein bekannter Wallfahrtsort, es besitzt auch einen Klosterwald. Der im Bereich des Klosters anzutreffende Wald ist ein ehemaliger Hutewald, der sich durch mehr als 50 mächtige und bis zu 300 Jahre alte Eichen sowie bizarre Hainbuchen auszeichnet.

Eichenwälder wie der Klosterwald kommen natürlicherweise in Südbayern äußerst selten vor. Die Buche (lat. Fagus sylvatica) ist die Baumart, welche flächenmäßig dominieren würde und die Stiel-Eichen (lat. Quercus robur) verdrängt. 2015 wurde aufgrund der hohen naturschutzfachlichen und kulturhistorischen Bedeutung des Klosterwaldes Maria Eich ein Biodiversitätprojekt gestartet. An dem Projekt sind die Erzdiözese München und Freising, das Augustinerkloster Maria Eich, die Gemeinde Planegg, das Landratsamt München sowie der Forstbetrieb München der Bayerischen Staatsforsten AöR beteiligt. Ziel dieses Projektes ist der Erhalt und die Förderung von wertvollen Stiel-Eichen. Die Eiche ist in Europa jene Baumart, welche für über 2000 Arten (Vögel, Kleinsäuger, Insekten und Pilze) einen Lebensraum darstellt und ist damit der Spitzenreiter der Biodiversität unter den Bäumen.

Im Einklang mit den Zielen des Konzepts, welches für den Klosterwald vorgesehen ist, wurde im Januar/Februar 2023 ein Teil der Fläche durchforstet. Die Maßnahme wurde in einem teilmechanisierten Verfahren bewerkstelligt. Hierzu wurden die Bäume durch betriebseigene Waldarbeiter gefällt und nur das Stammholz mit modernen Maschinen aus dem Bestand gerückt. Dieses Verfahren ist besonders schonend gegenüber Boden und Bestand, da die Maschinen ausschließlich auf den Rückegassen (vorab definierte Trassen im Bestand, auf denen die Maschinen bewegt werden) fahren und weitere technische Maßnahmen wie extra breite Reifen oder verminderte Reifendrücke verwenden. Dies hat zur Folge, dass die Forstmaschinen bei sachgerechter Benutzung ähnlich viel Druck auf den Boden bringen wie ein Pferd mit Reiter. Außerdem wurde der Abstand der Rückegassen zum Schutz des Bodens um 33 % vergrößert. Daraus ergibt sich eine geringere Fläche, die befahren wird.

Das Ziel der Durchforstung war es, vitale und stabile Eichen freizustellen, damit diese möglichst alt werden und hohe Durchmesser erreichen können. Anders als bei herkömmlichen Durchforstungen spielt die Holzqualität der zu fördernden Bäume keinerlei Rolle. Bei der Förderung wurden die Eichen konsequent umlichtet. Das bedeutet, dass z. B. bedrängende Fichten, Hainbuchen, aber auch einzelne Eichen um eine Ziel-Eiche herum, gefällt wurden. Die Eichenkronen haben dadurch mehr Platz und die Stämme erhalten mehr Sonnenlicht und Wärme, was wärmeliebenden Insekten und Vogelarten zugutekommt.

Bereits vorhandene Biotopbäume und Methusalem-Bäume wurden ebenfalls gefördert und bleiben dem Bestand erhalten. Genutzt wurde nur das Stammholz. Die Baumkronen bleiben als Totholz im Bestand zurück und dienen zahlreichen Insekten und Pilzen als Habitat.

Die Maßnahme ist Teil einer schrittweisen Entwicklung, um sich langfristig dem Zustand des Waldes in unmittelbarer Nähe zum Kloster anzunähern.

Weiterführende Informationen können Sie unserer Website zum Klosterwald und dem Naturschutzkonzept des Forstbetriebs München entnehmen.


(Veröffentlicht am 23. Januar 2023, zuletzt aktualisiert am 2. März 2023; in Verbindung mit den Bayerischen Staatsforsten AöR, Forstbetrieb München)

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