Dass der Wald rund um Kloster und Wallfahrtskapelle mit seinen rund 50 mächtigen, mehr als 250 Jahre alten Eichen etwas Besonderes ist, erschließt sich schon beim ersten Besuch von Maria Eich.
Wie besonders dieses Waldstück allerdings ist, war bis vor kurzem selbst Fachleuten nicht bekannt. Eine biologische Untersuchung im Jahr 2015 brachte spektakuläre Ergebnisse: Rund 240 Holzkäferarten konnten nachgewiesen werden, darunter 88 Arten der Roten Listen. Was aber für Aufsehen sorgte, war der Nachweis von acht Urwaldreliktarten, also Arten, die nur in sehr alten und besonders totholzreichen Wäldern vorkommen. Neben den Käfern konnten darüber hinaus neun Fledermausarten und eine Vielzahl an Vogelarten nachgewiesen werden.
Allianz zum Schutz des Klosterwaldes Maria Eich
Um der besonderen kulturhistorischen Bedeutung des Waldbestands gerecht zu werden und die jahrhundertealte Biotoptradition mit ihrem Artenreichtum zu bewahren, haben sich die Bayerischen Staatsforsten AöR – Forstbetrieb München und der Forstbetrieb der Erzdiözese München und Freising als Vertreter der Grundeigentümer bzw. Bewirtschafter mit den Brüdern des Augustinerordens, mit der Gemeinde Planegg und dem Landkreis München in einer ganz besonderen Allianz zusammengefunden.
Im Januar 2016 wurde gemeinsam eine Projektskizze erarbeitet, die umfangreiche Maßnahmen vorsieht. Dabei setzt das Projekt vor allem auf dynamische waldbauliche Maßnahmen, die die einzelnen Gebietsteile sukzessive so entwickeln sollen, dass die besonderen Artvorkommen des Gebiets ein dauerhaftes Zuhause finden. Zur Schonung, Erhaltung und Entwicklung der Altholzbestände soll zudem die Erholungsnutzung im Gebiet gelenkt werden.
Biodiversitätspreis 2016
Das Konzept der Projektallianz wurde im Juli 2016 mit dem Biodiversitätspreis (2. Platz) des Bayerischen Naturschutzfonds ausgezeichnet.
Mehr über das Projekt zum Schutz des Klosterwaldes erfahren Sie auf den Seiten des Landratsamtes München.